KONZERT

GRAENZER

stiloffene Rockband

 

Foto © Promo

 

Ein Konzert mit GRAENZER berührt auf verschiedene Weise: Es ist sowohl eine Fahrt durch den Wahnsinn dieser Zeit, als auch Ausdruck von Wut, Traurig- und Nachdenklichkeit und das Erleben kleiner Glücksmomente. GRAENZER bedeutet in jedem Fall Authentizität – musikalisch, textlich, menschlich…

 

Wenn GRAENZERs Musiker die Bühne betreten, bilden sie eine Einheit aus Freunden und Kollegen, die sich sowohl musikalisch, als auch textlich eines großen, facettenreichen Repertoires bedienen. Dabei zeigen sie sich nicht nur als Grenzgänger in ihren Stilmitteln, die aus metal-lastigen Gitarrenriffs, funkigen Rhythmen, balladesken Klavierstücken und eigenwilligen Sounds bestehen, sondern auch in der Form ihrer Aussagen fernab von Mainstream und Beliebigkeit. Denn es ist nichts Belangloses, mit dem die Musiker sich beschäftigen, sondern die brisanten, gesellschaftlichen Themen unserer Zeit, verbunden mit zutiefst persönliche Gedanken und Empfindungen. In direkten Rocksongs werden klare Meinungen vertreten, wie in „Ritalin“ zum missbräuchlichen Einsatz von Medikamenten, während in piano-dominierten Stücken wie „(K)ein Ende“ und „Das letzte Ufer“ mitunter verschachtelte, intime Bilder von Sucht, Trennung, Trauma und Tod auftauchen. GRAENZER scheuen sich nicht vor schmerzhaften Empfindungen und geben diese unverblümt weiter. Im Song „Krank“ nutzen sie Double-Feed-Einsätze und schneidende Sounds, um das Siechtum wenig bereichernder Beziehungen zu symbolisieren. Im hiphop-lastigen „Geht’s noch?“ werden Absurditäten und krasse Gegensätze eher mit einem Augenzwinkern dokumentiert. Ohnehin befinden sich GRAENZERS Musiker gegen die in düsteren Farben gemalten Bilder im permanenten Kampf und begegnen den Dystopien im Kopf immer wieder mit Hoffnung und Zuversicht. Im Song „Menschlichkeit“ wird ein beeindruckendes Plädoyer dafür gehalten, sich jene auch in schwierigen Zeiten zu bewahren. GRAENZER sehen die Menschen als Gemeinschaft, in der das Individuum sein Glück finden kann, wenn es zu seinen wahren Bedürfnissen und Träumen zurückkehrt („Zu uns zurück“).

 

Die Lyriken des Buchautors, Songtexters und musikalischen Interpreten Torsten Gränzer zeigen seit jeher eine kritische Sichtweise, sind nachdenklich, mitunter provokant, hin und wieder melancholisch und meist Spiegel tiefer Verletzungen und Wehmut, oft vorgetragen mit der Wut der Verzweiflung. Für die Umsetzung auf der Bühne stehen ihm Musiker mehrerer Generationen zur Seite. Präzise Rhythmen erzeugen Schlagzeuger Christian Lampe (u.a. Blutengel) und Bassist Daniel Mikulla, ergänzt durch Perkussionen von Göran Schade (u.a. Komische Oper Berlin, Barbara Thalheim), der zudem als Pianist und Soundgestalter in Erscheinung tritt. An den akustischen und elektrischen Gitarren setzen Frank Riedel und Marvin Zinke die Akzente. Gesangliche Begleiterin Gränzers, sowohl im Hintergrund als auch in ihren unbestechlichen Solo-Einsätzen, ist Sängerin Loreen Fredrich. Eine Vielzahl der im Programm verwendeten Stücke stammt aus dem gemeinsamen Schaffensprozess Torsten Gränzers mit dem Komponisten Daniel Perlick, die auf dem 2014 von Jürgen Block (u.a. Keimzeit, Sandow, Filmorchester Babelsberg) produzierten Album „Schattenlicht“ veröffentlicht worden sind.